Die Heidekrautbahn kommt…. heißt es im Mühlenspiegel.

Was ist nun wichtig zu wissen und auf was werden wir uns einstellen müssen?

Der Mühlenspiegel ist ein kommunales Blatt, welches mit viel Liebe und Hingabe der Presseabteilung des Mühlenbecker Land angefertigt wird und ein breites Themenspektrum beinhaltet. Dies soll kein Bashing Artikel werden, nur möchten wir einige Anmerkungen zum Artikel über die Heidekrautbahn schreiben. 

Der Artikel: https://www.muehlenbecker-land.de/muehlenspiegel/2022_09/30/

Wir haben uns die Einleitung auf Seite 30 angesehen und analysiert. 

Unsere Anmerkungen zum Artikel im Mühlenspiegel

Artikel

Ziel der Reaktivierung ist die Wiederaufnahme der Personenbeförderung auf der Stammstrecke im Halbstundentakt mit 80 km/h statt bisher 60 km/h1 zum neu errichteten Bahnhof Wilhelmsruh in Berlin. Bis die geplante Verlängerung zum Berliner Bahnhof Gesundbrunnen umgesetzt ist – frühestens 2030 – soll jedoch erst einmal nur ein Stundentakt gelten. Hinzu kommt im Schnitt je eine Überführungsfahrt täglich2 hin und zurück zwischen dem Gewerbegebiet Pankow Park und Basdorf. Befahren wird die Strecke nach Angaben der NEB durch sieben Wasserstofftriebwagen des Typs Siemens Mireo Plus H. Dieser ist mit 128 Sitzplätzen etwas kleiner als die jetzigen Fahrzeuge der Heidekrautbahn.

Unser Kommentar

1 Diese Aussage ist leider falsch. Aktuell ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit 30km/h. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Allein schon bei der Betrachtung des Schall- und Emissionsgutachtens.

2 Diese Aussage ist ebenfalls falsch. Stadler plant zu 2024 einen massiven Ausbau der Produktionskapazitäten. Es werden aufgrund mangelnder Kapazität tagsüber die Fahrten des Güterverkehrs nachts durchgeführt werden müssen.

Artikel

Angestrebt wird eine Bauzeit von zwei Jahren. Gebaut wird in vielen kleinen Bauabschnitten, die nacheinander abgearbeitet werden. Auf der gesamten Strecke wird der Oberbau aus Schienen, Schwellen und Schotter abgetragen, um das darunterliegende Tragschichtsystem zu er neuern. In einigen Bereichen wird sich die Gleislage etwas verschieben, im Bereich Schildow muss teilweise die Böschung abgeflacht werden. Darüber hinaus sind in den Weichenbereichen des Bahnhofs Schildow zusätzliche Unterschottermatten als erschütterungsmindernde Maßnahmen vorgesehen.

Unser Kommentar

Der Passus „in vielen kleinen Bauabschnitten“ ist leider zu verniedlicht dargestellt. Tatsächlich wird es am Bahnhof in Schildow einen erheblich frequentierten Bauhof geben, an dem bis zu 500 LKWs mit Schotter und anderen Baumaterialen hantieren. Die Lärm- und Staubbelastung wird erheblich sein. Gleichfalls wird es für Mühlenbeck eine erhebliche Belastung durch den LKW-Verkehr kommend vom Haltepunkt in Mühlenbeck geben. Die ohnehin schon belastete Verkehrssituation wird nochmal drastisch verstärkt werden. 

Artikel

Entlang der Strecke durch das Mühlenbecker Land werden ein Bahnhof, zwei Haltepunkte und sieben Bahnübergänge ertüchtigt oder neu errichtet. Die Arbeiten an Bahnübergängen größerer Straßen sollen nach Möglichkeit in den Schulferien erfolgen. Die Bahnübergänge an der Schönfließer Straße (B96a), Mühlenbecker Straße (L21) und Bahnhofsstraße (L305) sollen möglichst unter halbseitiger Sperrung gebaut werden. Durchschnittlich muss für den Bau eines Bahnübergangs mit 12 Wochen Bauzeit gerechnet werden, davon maximal drei Wochen unter Vollsperrung der Straße bzw. sechs Wochen bei halbseitiger Sperrung.

Für Fußgänger und Radfahrer soll das Queren der Gleise jederzeit möglich bleiben.

Unser Kommentar

Das sind utopische Angaben, die nicht eingehalten werden können. 

Artikel

Teil des Planfeststellungsverfahren ist auch die Untersuchung zahlreicher Schutzgüter: Die Tiere und Pflanzen, aber auch die Menschenentlang der Heidekrautbahnstrecke werden künftig viel häufiger als bisher gewohnt mit Zugverkehr konfrontiert sein. Im Mühlenbecker Landwurden zahlreiche schutzwürdige Tier- und Pflanzenarten aufgefunden: ca. zehn verschiedene Fledermausarten, 66 Vogelarten als Brutvogel, Nahrungsgast oder Durchzügler, Zauneidechsen, Erdkröten u.v.m. Dafür werden nun Ausgleichsmaßnahmen vorgenommen, wie Ersatzpflanzungen im näheren Umfeld der Trasse3, die Anbringung von Kastenquartieren für Fledermäuse und Nistkästen für Vögel, um den Verlust durch die erforderlichen Gehölzfällungen auszugleichen. Dagegen stellte das Schallschutzgutachten fest, dass nur ein einziges Grundstück unserer Gemeinde Anspruch auf passiven Schallschutzhat: die Bahnhofstraße 20 in Mühlenbeck (Restaurant „Pegasos“). Schallschutzwände wird es nicht geben.

Unser Kommentar

3 Leider werden Ersatzpflanzungen der Bäume in einer anderen Gemeinde durchgeführt. Dies ist ein Nachteil für die Gemeinde Mühlenbecker Land. 

Das ist leider richtig. Richtig ist aber auch, dass das Schallgutachten, das die NEB vorgelegt hat, auf vollkommen falschen Tatsachen beruht. So sind falsche Zuglängen, falsche IST-Geschwindigkeiten, falsche Zuglängen und Fahrzeigen angegeben. Den Bürgern wird hier bewusst oder unbewusst ein Anspruch auf Schallschutz vereitelt. Mit der o.g. Aussage könnte man denken, es ist leider so und da kann man nichts machen. Aber so ist es nicht! Hier wird ein neues Schallgutachten erforderlich sein, welches die tatsächlichen Gegebenheiten als Grundlage nimmt. Betrachtet man dazu, dass es sich bei der „Reaktivierung“ tatsächlich um einen erheblich baulichen Eingriff handelt, so werden die Rechte der BürgerInnen auf Schallschutz drastisch angehoben. Denn Neubau und Sanierung/Modernisierung sind erhebliche Unterschiede in der Betrachtung beim Schallschutz. Hier wird das letzte Wort noch nicht gesprochen sein. 

Gründe dafür finden Sie unter anderem hier: https://www.dialog-heidekrautbahn.de/spendenaufruf-uberprufung-des-schall-und-emmissionsgutachtens/

Artikel

Zusätzlich zu den Planungen der Niederbarnimer Eisenbahn als Vorhabenträger der Reaktivierung muss auch die Gemeinde Mühlenbecker Land ihren Teil der Planungen beitragen. In den Zuständigkeitsbereich der Gemeinde fällt insbesondere die Gestaltung des Bahnhofsumfeldes für die Verkehrsstationen Bahnhof Schildow, Haltepunkte Schildow Mönchmühle und Haltepunkt Mühlenbeck. Diese sollen Fahrradabstellanlagen, Parkplätze als P+R und eine neue Bushaltestelle in der Schillerstraße und am Haltepunkt Mühlenbeck beinhalten. Über diese Planungen diskutiert der eigens dafür ins Leben gerufene Zeitweilige Ausschuss zur Heidekrautbahn das nächste Mal am Donnerstag, 10. November, um18:30 Uhr im Bürgersaal Schildow, Franz-Schmidt-Straße 3.

Unser Kommentar

Wichtig hierbei ist zu wissen, dass die Gemeinde aufgrund der noch ausstehenden Kreuzungsvereinbarung noch einige Zügel in der Hand hält, um ihre Forderungen für die Gemeinde und deren AnwohnerInnen durchzusetzen. 

2 Antworten auf „Die Heidekrautbahn kommt…. heißt es im Mühlenspiegel.“

  1. „Die Heidekrautbahn kommt …“ schreibt der Mühlenspiegel, Warum? Für Wen?
    Mühlenspiegel mit viel Liebe gestaltet ….., für wen? für die Bürger? mir kommen die Textpassagen aus den Artikeln sehr bekannt vor, das sind die Informationen, die von der NEB so „liebevoll“ deklariert werden und vom Mühlenspiegel werden sie nur wiederholt.
    Die verbreiteten Informationen „die Schienen sind ja halt schon da und überhaupt, die Bahnstrecke sei nie wirklich stillgelegt worden, der Güterverkehr sei immer gerollt“ sind schlichtweg falsch. Diesen Artikel siehe Link
    https://epilog.de/niederbarnimer-eisenbahn-ag-erster-gueterverkehr-nach-44-jahren.berliner-wirtschaft.19940812 sollten alle lesen! Nicht unser Streckenabschnitt!!
    Die Gemeinden haben in mehreren Jahrzehnten Baugenehmigungen erteilt, für die Wohnsiedlungen die rechts und links neben der Bahntrasse 6501 entstanden sind, ohne selbst etwas zu wissen über eine Reaktivierung der Strecke 6501. Dadurch gab es keine Auflagen an die Bauträger, bei uns Kondor Wessels, damit unsere Häuser zukünftig den Anforderungen einer so stark frequentierte Strecke standhalten können (Lärm, Schall und den Erschütterungen), siehe Seite 21 Punkt 3.5 Anforderungen bei Neubauten, Gebraustauglichkeit im Erschütterungstechnischen Gutachten.
    Zur Firma Stadler, seit wann haben sie ihr Gewerbe? seit wann darf Stadler seine Überführungsfahrzeuge auf der stillgelegten Bahntrasse 6501 transportieren? Gibt es dafür eine Genehmigung? Die Firma Stadler hatte schon eine andere Strecke genutzt, finden wir es raus.
    Fakt ist, die schweren Transporte dürften nicht auf dieser alten Strecke fahren, ich wüßte nicht wann an der alten Trasse jemals etwas überholt wurde von der NEB.
    Letztendlich läuft eh alles auf den gewünschten Güterverkehr hinaus, weil der Bedarf für Personenbeförderung nicht vorhanden ist.

    VG Beate und Roland Krieger Schönwalde

  2. Richtig ist, das Kontrollen, Korrekturen und die Belange der Betroffenen wichtig sind.
    Diese sollen auch öffentlich geäußert werden. Schlimm ist es aber dann, wenn diese Dinge dramtisiert und überzogen dargestellt werden.
    Das gilt für beide Seiten! Wenn von der NBE und Amt Dinge beschönigt und kleingeredet werden ist es genau so schlimm, als wenn von persönlich Betroffenen aus purem Egoismus und Eigennutz alles zerredet nicht vor Falsch- und Fehlinformationen zurückgeschreckt wird.
    Ich bin 100% pro Heidekrautbahn. Auch wenn ich nicht unmittelbar an der Strecke wohne, so kenne ich sehr wohl die früheren Beeinträchtigungen des Güter- und Rangierverkehrs einschließlich der Kohleverladung in Schildow.

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