Bürgerbrief: Fam E. aus Schildow

Welchen Vorteil hat das Mühlenbecker Land – ins besondere Schildow von der Reaktivierung?

Schildow, 07. Februar 2019

Schildow wird von der NEB als Ortsdurchfahrt missbraucht, um einige Wenige ins Berliner Umland zu befördern. Der Nutzen in Fahrtrichtung Wilhelmsruh ist in Frage zu stellen, da zur Anbindung Gesundbrunnen keine Ambitionen seitens der DB vorhanden sind.

Des Weiteren kann man kaum Wertschöpfung für die ansässigen Gewerbetreibenden durch die Fahrgäste erwarten, da Schildow nicht als attraktives Handels- oder Dienstleistungszentrum wahrgenommen wird, sondern eher als gute Wohngegend in Vorstadtlage mit  Geschäften des täglichen Bedarfs.

Unser Bürgermeister Filippo Smaldino-Stattaus hat es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht, über die Köpfe der Bürger hinweg dieses Projekt durchzustimmen. Bereits absehbare Risiken und zu erwartende Probleme seitens der Anlieger bleiben unbeantwortet. Auch zum Thema Parken am Bahnhof wird uns Bürgern frech empfohlen, mit dem Fahrrad zur Bahn zu kommen. Eine Planung hierzu gibt es nicht. Das selbst jeder private Bauherr vor Genehmigungserteilung alle diese Fragen zu klären hat, spielt bei diesem Projekt wohl keine Rolle? Weil es keinen Platz und keine Antworten gibt.

Dennoch wird seitens der Verantwortlichen so getan, als wäre es beschlossene Sache und Geld spiele keine Rolle. So nicht, Herr Bürgermeister!

Was sagen Sie nun zu unseren Anliegern und Neubürgern, die sich hier in ML zu horrenden Preisen Baugrund erworben haben, direkt am Gleiskörper. In der Annahme, dass man ja wohl kein Land zu Bauland umwidmet um im selben Atemzug die Bahn zu reaktivieren?

Das Mühlenbecker Land hat sechsstellige Summen für die Vorplanung bereitgestellt, wo es doch an anderer Stelle so nötig gebraucht wird. Wer spielt hier so gerne mit der Eisenbahn?

,,ML-Das Glück liegt so nah‘‘ – kennen Sie eigentlich die Geschichte von Schilda, Herr Bürgermeister?

Fam E. aus Schildow


„Die Bürgerinitiative weist darauf hin, daß der Inhalt der Leserbriefe die Ansicht der Einsender wiedergibt, die mit der Meinung der Bürgerinitiative nicht unbedingt übereinstimmt.“

8 Antworten auf „Bürgerbrief: Fam E. aus Schildow“

  1. Ich finde es toll das die Heidekrautbahn bald wieder fahren soll. Als wir 2001 hier her gezogen sind hieß es schon damals die Heidekrautbahn wird in ein zwei Jahren wieder fahren . Jeder der hier ein Haus gekauft hat wußte das es sein kann das die Heidekrautbahn wieder reaktiviert wird.

    1. Sehr geehrte Frau Schilling,
      vielen Dank für Ihr Komentar.

      Es mag sein, dass immer die Rede davon gewesen ist, dass die Stammstrecke der Heidekrautbahn wieder reaktiviert werden könnten. Nur ist es trotzdem ein Vorhaben, welches viele Zweifel hervorruft und wirtschaftlich betrachtet kein „Goodie“ für die Gemeinde Mühlenbecker Land ist. Im Gegenteil, es werden unter anderem Kosten auf die Gemeinde Mühlenbecker Land zukommen, deren Höhe noch unbekannt ist.

      Das Argument „Jeder der hier ein Haus gekauft hat wußte das es sein kann das die Heidekrautbahn wieder reaktiviert wird.“ ist leider etwas entstirnig. Man muss auch auf die Bedürfnisse der Bürger eingehen, die es schwer trifft, wenn die Bahn fährt. Es sind auch Ihre Nachbarn.

      Viele Grüße

  2. Entscheidungen über den Kopf hinweg für einige wenige?
    Das kann man hier wohl kaum sagen, denn die wenigen die damit fahren werden sind genau die Bürger aus dem ML und wahrscheinlich auch nicht wenige.
    Natürlich ist es für die Anlieger nicht schön und ich hoffe auf eine gute Lärmschutzlösung. Sie haben es jedoch genau richtig erkannt es wurden von Firmen Grundstücke direkt an der Bahn verkauft. Auch mir wurde so ein Grundstück für ca. 250.000€ angeboten und aufgrund des Preises und der möglichen Reaktivierung der Bahn habe ich mich dagegen entschieden.
    Ich habe ein Grundstück in Nähe der A10 erworben und habe drauf gehofft das mit dem Ausbau auch eine Schallschutzwand kommt. Kann mich jedoch nicht beschweren falls es nicht so kommt. Ich wusste ja schließlich wo ich mein Grundstück kaufe.

    1. Hallo Adrian,
      vielen Dank für Dein Komentar.

      Ohne Zweifel hätten die Käufer, wann auch immer, der anliegenden Grundstücke zur Stammstrecke wissen können, dass die Strecke wieder reaktiviert werden kann. Aber das ist nicht der Punkt um den es geht! Leider wird immer wieder nur darauf reduziert, dass die Kritiker Ihre Kritik aus der kurzen Distanz zur Strecke ziehen.

      An dem ist es aber nicht. Betrachtet man die ökonomischen Gesichtspunkte kommen eben auch diese Fragen auf. Fragen die in einem ernstgemeinten Dialog (auch präventiv) zwischen den Verantwortlichen und den Bürgern gestellt werden könnten. Aber dieser Dialog findet quasi – bis auf eine Informationsveranstaltung nicht statt.

      Dafür stehen wir ein!

      Vielel Grüße

  3. Ich stimme dem voll zu, der Bürgermeister und die SPD wollen sich doch nur profilieren. In ganz Deutschland sind Bahnstrecken stillgelegt worden, obwohl viele Pendler oder „auch nicht „davon betroffen waren. Das Geld sollte man in die vorhandenen Verkehrsanbindungen S-Bahn, bzw. Bus stecken.
    Nebenbei bemerkt : die zuständigen Betreiber der Bahn halten das Umfeld der Gleise mit Unkrautvernichtungsmittel frei, auf meine Nachfrage welche Mittel eingesetzt werden bekam ich unfreundliche Antworten, natürlich – Umweltfreundliche. Wer es glaubt….

  4. Ich freue mich ebenfalls auf die zukünftige Anbindung durch die Heidekrautbahn in Schildow, werde die neue Verbindung regelmäßig nutzen und durch den Fahrzeitvorteil zahlreiche Lebensstunden gewinnen. Letztlich war die vorübergehende ausbleibende Bedienung einzig der Mauer geschuldet, insofern wird auch nur der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt – was seit Fall der Mauer zu erwarten war. Und weil es sich bei der Wiederinbetriebnahme einer gewidmeten Bahnstrecke nicht um einen Neubau handelt, besteht kein rechtlicher Anspruch auf Lärmvorsorge. Dass die Niederbarnimer Eisenbahn als Betreiber sich dennoch mit den Anwohnern auseinandersetzt und mehrere Informationsveranstaltungen an verschiedenen Orten organisiert hat, ist nicht selbstverständlich und entgegenkommend.

    Zumal die für den Einsatz angedachten modernen Züge besonders leise fahren. Somit wird durch die geplante Bedienung mit emmissionsfreien und geräuscharmen Wasserstoff-Fahrzeugen insgesamt sogar eine Lärmminderung erreicht, da ein einziger Zug zahlreiche umweltunfreundlichere und in der Summe lautere Pkws ersetzen kann. Auf anderen Abschnitten der Heidekrautbahn führt die Bahn ebenso durch dicht besiedeltes Gebiet – dort sind selbst die Dieseltriebzüge auf einem modernes Gleisbett leise unterwegs.

    Da bereits mehrere Studien zu Wirtschaftlichkeit und Betrieb sowie Vorleistungen und Planungen finanziert wurden, wäre es eine Verschwendung von Steuermitteln, nicht in die Strecke zu investieren. Denn der Kosten-Nutzen-Indikator für die Stammstrecke liegt höher als 2; das heißt, für jeden investierten Euro werden jeweils mehr als zwei Euro nach Fertigstellung eingenommen. Die Heidekrautbahn ist aktuell ein Vorzeigeprojekt des Verkehrsverbundes VBB, das sich vergleichsweise günstig, schnell und fahrgastwirksam verwirklichen lässt.

    Die aktuelle Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln bei Fahrten in die Innenstadt gestaltet sich von Schildow aus eher unglücklich: Es gibt die Wahl zwischen dem unattraktiven Umstieg in Niederschönhausen mit Bus/Tram oder aber die Umwegfahrt über Glienicke samt Sonnengarten oder aber die Fahrt in zunächst stadtauswärtige Richtung über S-Bhf. Mühlenbeck-Mönchmühle mit teilweise schlechten Anschlüssen zwischen S-Bahn und Bus. Bei der direkten Fahrt über die Stammstrecke wird hingegen eine direktere Verbindung in die Innenstadt erreicht. Zusätzlich entsteht natürlich auch eine schnelle Anbindung an die Ausflugsregion Schorfheide, die bisher nur umständlich zu erreichen war. Das stärkt Schildow als Standort und führt zu einer Steigerung der Lebensqualität.

    Wilhelmsruh als vorläufiger Endpunkt bietet Anschluss an mehrere S-Bahn-Linien (S1 + S15/S26) in die Innenstadt, die schon viele direkte Ziele anfahren werden. Und spätestens sobald der Betrieb bis Wilhelmsruh aufgenommen ist, wird Druck für den Anschlussbau bis Schönholz zum Gleis nach Gesundbrunnen ausgeübt werden; denn diesen Korridor werden drei Regionalbahnverbindungen nutzen, was den Weiterbau ab Wilhelmsruh attraktiv macht: die Nordbahn mit Halt in Wittenau, die Kremmener Bahn über Tegel und eben die Heidekrautbahn.

    1. Hallo Herr Marcel K. offensichtlich sind Sie, wahrscheinlich auch die bisherigen einseitigen Pro-Veranstaltungen, falsch informiert worden.
      1. Die Heidekrautbahn fährt nicht in die Innenstadt, sondern bisher ist lediglich ein Verbindung bis Wilhelmsruh angedacht. Dann muss man umsteigen in die S-Bahn, um z.B. bis nach Gesundbrunnen zu kommen. Ihre Behauptung, dass man in die Innenstadt bisher nur umständlich kommt, ist faktisch unzutreffend. Man kommt aktuell über die S-Bahn im 20-Minuten-Takt in 18 Minuten bis nach Gesundbrunnen. Mit der Heidekrautbahn wird man ab Schildow bis Wilhemsruh vsl. 10 Minuten brauchen, hinzu kommen Umsteigen mit Bahnsteigwechsel und weitere 8 Minuten mit der S-Bahn bis Gesundbrunnen. Und das mit einem Stunden-Takt. Also wo ist da ein Vorteil?
      2. Den von Ihnen angeführten Kosten-Nutzen-Indikator gibt es nicht. Es handelt sich um ein Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV). Das NKV liegt nach Aussage der NEB bei >2. Hier stellt sich die ganz einfache Frage, wie Sie dies errechnet haben will, wenn, wie am 29.01.2019 von allen Rednern offenbart, derzeit noch keiner der Beteiligten weiß, was die Maßnahme einmal kosten wird. Dies soll ja erst mit der Vorplanung annähernd ermittelt werden. Somit fehlen für eine NKV-Ermittlung die Kosten und eine Berechnung ist unmöglich.
      Darüber hinaus ist bekannt, dass es keine Bahnstrecke gibt, die wirtschaftlich und somit gewinnbringend ist. Bei einer gewinnbringenden Strecke hätte die NEB das Projekt längst selbst realisiert. Warum möchte die NEB unbedingt eine „Bestellung“ durch die Länder? Weil nur mit einer Bestellung Zuschüsse für den Betrieb der Strecke von den Ländern kommen.
      3. Die von Ihnen angesprochenen Studien sind bis auf eine Studie alle von einer Seite beauftragt worden und somit nicht unabhängig bzw. Ergebnis offen, also sogenannte Parteiengutachten. Es gibt aus meiner Sicht eine neutrale Studie, die Korridoruntersuchung des VBB aus 2017. Diese bevorzugt im Ergebnis statt der Stammstrecke der Heidekrautbahn inklusive Einbindung bis nach Gesundbrunnen die Streckenführung über Karow bis nach Gesundbrunnen. Nachlesen können Sie dies unter „Regionaldialog Angermünde“, der auf der Webseite des MIL abrufbar ist. Demnach ist die Streckenführung über Karow für ca. 9 Mio. Euro herzustellen. Die Stammstrecke bis nach Gesundbrunnen würde mind. 60 Mio. Euro kosten und ist somit aus VBB-Sicht unwirtschaftlich.
      Sie schreiben, es wäre Steuergeldverschwendung die Stammstrecke nicht zu reaktivieren, da bereits einige Studien erstellt wurden. Eine Steuergeldverschwendung ist die Reaktivierung der Stammstrecke, wenn diese entgegen dem Ergebnis der VBB-Untersuchung realisiert werden würde. Zudem sollte man davon ausgehen, dass die bisherigen von Ihnen genannten Studien nicht mit Steuergeldern, sondern von der NEB oder deren Unterstützern finanziert wurden.

  5. Hallo, ich weiß gar nicht, von welchem Fahrzeitvorteil hier gesprochen wird? Denn den wird es nicht geben. Die HKB wird im Stundentakt fahren bis 2028 und nur bis Wilhelmsruh. Wo gibt es da bitte einen Vorteil, wenn ich nach Berlin Mitte möchte? Hinzu kommt, weder Parklösungen an den Haltestellen, noch die zukünftigen Bahnübergänge sind genau geplant. Schallschutzwände können wir vergessen, würde auf der letzten Konferenz bereits abgewunken. Und die Anwohner? Die neu hinzugezogenen haben Land erworben, dass von der Gemeinde auch als Bauland an Investoren freigegeben wurde, nichts anderes als Wohnhäuser durften dort entstehen. Und ganz ehrlich, das Projekt ist steinalt, wurde bisher von der Politik immer blockiert und so kurz vor den Wahlen dann der Schnellschuss. Glauben Sie nicht alles, was Ihnen bisher der RBB und die NEB dazu geschrieben haben. Nicht einmal die Artikel zur letzten Infoveranstaltung der NEB und Politik stimmten, denn die Kritikerstimmen auf der Veranstaltung waren schon sehr laut. Das weiß man aber erst, wenn man sich eingängiger mit dem Thema beschäftigt, Themen hinterfragt und an den Veranstaltungen auch teilnimmt. So meine Erfahrung.

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