Jetzt kommt der Diesel doch!

Kein Wasserstoffzug zum Start der Heidekrautbahn

Diese Überschrift habe ich immer gehofft nicht schreiben zu müssen. Doch leider hat Herr Dellmann am Donnerstag,den 30.01.2020, im Heidekrautbahn-Ausschuss diese Nachricht verkündet. Der Betrieb von Wasserstoffzügen ist maßgeblich vom Bau eines Wasserstoffkraftwerks abhängig. Doch die Firma Enertrag hat es nicht leicht, einen passenden Standort zu finden. Auch die Bedenken von einigen Windkraft-Gegnern machen das Voranschreiten in diesem Projekt zu einem zähen Prozess in dem der Ökologische Gedanke dem anderem Ökologischen Gedanken im Wege steht.

Herr Dellmann stellte in Aussicht, dass die Wasserstoff-Züge dann 2024 zum Einsatz kommen sollen. Wir werden sehen, wie oft er diesen Termin verschieben wird. Nach Aussagen der NEB wird der Start nun mit Dieseltriebwagen durchgeführt. Diese, so hat es mir Herr Bröcker (Geschäftsführer der NEB) verraten, werden nun als Leasing in die Flotte der NEB aufgenommen und auf der Stammstrecke eingesetzt.

Hoffen wir Mal, dass es nur für ein Jahr sein wird und das Kraftwerk schnell gebaut werden kann, sonst sind die Fördermittel möglicherweise verbraucht und wir gehen leer aus. Und Herr Dellmann hat auch an dieser Stelle betont, dass die NEB keine Wasserstoffzüge aus eigener Tasche zahlen wird. Ohne Fördermittel wird es keine Wasserstoffzüge geben.

Eine billigvariante für den Bahnhof im Norden von Schildow

Vorschlag der NEB zum Haltepunkt Schildow-Mönchmühle

Die Präsentation vom Projektsteuerer Herrn Garkisch zeigt den möglichen Haltepunkt Schildow (Nord). Diese Variante wird von der NEB mit Priorität betrachtet und ist aus ihrer Sicht die Beste. Diese Präsentation hat die Spitzfindigkeit von Herrn Dellmann auf die Probe gestellt. Denn in der Präsentation wurde eine Billigvariante der Kreuzungssituation vorgestellt, die nach Ansicht der NEB ausreichend für Ihren Anspruch in diesem Bauvorhaben zu sein scheint. Er beinhaltet einen nicht technisch gesicherten Übergang für Fußgänger. Umlaufsperren auf einem viel genutzten Pfad der Schulkinder? Dies war für keinen der Anwesenden so richtig fassbar. Herr Dellmann stellte natürlich in Aussicht, Änderungen durchführen zu können, doch betonte er in aller Schärfe, dass die NEB nur Ihren gesetzlich vorgeschriebenen Mindestmaß zu erfüllen habe!

Ein linksabbiegen für Fahrzeuge aus Richtung Mühlenbeck in die Schillerstraße wird nicht möglich sein.

Um es Mal auf den Punkt zu bringen! Die NEB wird dem Übergang eine Schranke verpassen! FERTIG! Die Konsequenzen daraus müssen wir lösen! Aus den Ruthen wird eine Einbahnstraße und das Einbiegen in die Schillerstraße ist nicht mehr möglich. Die Fahrzeuge werden dann die nächste Möglichkeit aufsuchen und im hohen Maß die Anwohner der Haydnstraße und deren Querstraßen wie die Mozart-/Beethovenstraße befahren. Die Anwohner dürfen durch die Gemeinde jetzt nicht alleingelassen werden und eine Lösung finden, wie dieses Vorhaben der NEB geändert werden kann.Es ist möglich, dass die NEB die begleitenden Baumaßnahmen, wie z.B. den Bahnhofsvorplatz, in Ihre Planung mit einbeziehen. Leider können wir auch hier vergebens auf Unterstützung der NEB hoffen! Denn die NEB will sich nicht an den Planungen beteiligen.

Zum ersten Mal werden Kosten genannt.

Na endlich kommt es mal auf den Tisch! Als wir mitte letzen Jahres die anfallenden Kosten für die Gemeinde auf 5-6 Millionen Euro geschätzt haben, mussten wir uns als Panikmacher beschimpfen lassen. Nun hat unser Bürgermeister diese Zahl korrigiert. Er hat die Kosten überschlagen und kommt ohne weitere Prüfung auf 7 Millionen Euro. Von Herrn Labitzki werden die Kosten sogar auf 8,5 Millionen geschätzt. Diese Kosten entstehen, weil die NEB, Ihre Bahn durch die Gemeinde Mühlenbecker Land fahren lassen möchte! Wir sollten die NEB in die Pflicht nehmen sich stärker an die Planung und deren Kosten zu beteiligen.

Letztes Jahr hat uns die NEB, über die möglichen Kosten des Bahnübergangs von Großstückenfeld zum S-Mönchmühle informiert. Damals war von ca. 400.000 € die Rede. Doch die tatsächlichen Kosten, für die Gemeinde, werden bei ca. 1 Mio.€ liegen. Ein beleuchteter und vor allem befestigter Weg sind in diesen Kosten noch nicht enthalten.

Was kann ich der NEB noch glauben, wenn ich an so vielen Punkten feststellen muss, dass die Aussagen nicht zutreffen oder vielleicht sogar irreführend platziert wurden.

Der Heidekrautbahn-Ausschuss wird nicht lockerlassen und die NEB nun noch mehr im Auge behalten müssen, nachdem nun Herr Dellmann klargemacht hat in welche Richtung es geht! So schnell wie möglich fertigstellen mit dem Mindestmaß an Pflichten. Wenn die NEB das Thema Lärm und Erschütterung genauso angeht, und die Gemeinde sich das bieten lässt, wird die nächste Zeit eine traurige Zeit und das hochgelobte Wasserstoffprojekt zu einem rücksichtslosen Diesel-Stinker.


Eure
Bürgerinitiative „Dialog Heidekrautbahn“

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